ePrivacy and GPDR Cookie Consent by TermsFeed Generator Skip to main content
  1. Home
  2. Dampftechnik und Tools
  3. Dampftechnik
  4. Dampfabschluss und Luftabschluss

Probleme an Kondensatableitern

Dampfabschluss und Luftabschluss

Was bedeutet Dampf-, und was Luftabschluss?

Wurde in der Anlage jemals ein ungeklärter Temperaturverlust festgestellt? Die Ursache dafür kann ein Phänomen sein, durch welches Kondensataustrag trotz eines einwandfrei funktionierenden Kondensatableiters nicht erfolgt. In Dampfanlagen spricht man dabei von 'Dampfabschluss'. Ist die Ursache eingeschlossene Luft (oder ein anderes nicht kondensierbares Gas wie z.B. Kohlendioxid), nennt man das Phänomen 'Luftabschluss'.

Der Wirkmechanismus ist für beide Arten gleich: Dampf oder inkompressible Gase wie Luft erreichen den Kondensatableiter, bevor auszutragendes Kondensat in ihn einfließt. Dies bewirkt das Schließen des Kondensatableiterventils. Das Resultat kann ein Kondensatrückstau sein, der die Heizleistung vermindert.

Ein Kondensatableiter ist eine automatische Regelarmatur, konstruiert zum Austrag von Kondensat ohne Dampfverlust. Sobald Dampf den Kondensatableiter erreicht, wird der Durchfluss gestoppt. Diese Hauptfunktion und das damit verbundene Öffnen und Schließen macht einen einwandfrei arbeitenden Kondensatableiter aus. Wenn jedoch das Ventil im Kondensatableiter geschlossen bleibt und dadurch Kondensat nicht zeitnah einfließen und ausgetragen werden kann, führt es zu einem nicht ordnungsgemäßem Betriebszustand des gesamten Dampfsystems, dem Dampfabschluss (siehe Abbildung). Analog verhindert der konstruktionsbedigte 'Luftabschluss' bestimmter Bauarten der in den Kondensatableiter gelangten Luft, bzw. anderer inkompressibler Gase das Nachströmen und den Austrag von Kondensat.

Darstellung von Dampfabschluss

Darstellung von Dampfabschluss

Die Ursachen für dieses Phänomen können grob in die zwei Kategorien unterteilt werden:

  1. Die Verrohrung vor dem Kondensatableiter wird dem Vorrang des Kondensateinflusses in den Kondensatableiter nicht gerecht.
  2. Der Kondensatableiter erhält aus der Anlage den unbeabsichtigten Zulauf eines Gemisches aus Dampf und Kondensat.

Die möglichen Gegenmaßnahmen hängen von der Ursache ab. Generell können zwei Wege beschritten werden:

  1. Fällt die Ursache in Kategorie 1, so sind Korrekturen in der Verrohrung erforderlich, um sicherzustellen, dass zufließendes Kondensat gleichfalls dem Ableiter zuströmenden Dampf (Luft) jederzeit verdrängen kann.
  2. Bei Ursachen der Kategorie 2 schafft ein Ablassventil (optional) oder Nadelventil am Kondensatableiter Abhilfe. Dadurch wird ein kleiner Bypass geschaffen, der es einer geringen Menge Dampfes erlaubt, unter Umgehung des Kondensatableiterventils zum Auslass des Kondensatableiters zu gelangen.

Dampfabschlüsse verschlechtern sich in aller Regel, sie bereinigen sich nicht von selbst. Es ist leider schwierig, einen Dampfabschluss als genaue Ursache eines Leistungsabfalls des Heizbetriebsmittels auszumachen, da der eingeschlossene Dampf ein augenfälliges Abkühlen des Kondensatableiters verhindert.

Fallbeispiele für Ursachen und Gegenmaßnahmen

Die Problembeseitigung bei Dampf- bzw. Luftabschluss hängt von der jeweiligen Ursache des Phänomens ab. So kann Luftabschluss beispielsweise durch das Hinzufügen einer Druckausgleichsleitung vermieden werden. Einige typische Ursachen für Dampfabschluss und die jeweils angemessene Maßnahmen zur Behebung des Problems werden in den folgenden Beispielen erläutert.