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Überwachungssystem für Kondensatableiter
Isolierung von Kondensatableitern
Dampfleitungen werden isoliert, um Wärmeverluste zu vermeiden. Ebenso ist es wichtig, Absperrventile und Druckminderventile mit großer Oberfläche zu isolieren, um die Wärmeabstrahlung zu minimieren. Aber wie sieht es mit Kondensatableitern aus?
Am Kondensatableitereintritt steht Dampf bzw. Kondensat mit Sattdampftemperatur an. Folglich sollte die Leitung am Eintritt isoliert werden, um Verluste durch Wämeabstrahlung zu vermeiden.
Aber ist es auch vernünftig, grundsätzlich alle Kondensatableiter zu isolieren? Tatsächlich nicht, denn es gibt Umstände, unter denen sich dies verbietet. Es gibt unterschiedliche Kondensatableiter-Bauarten, und je nach Typ kann es sinnvoll oder sogar schädlich sein, den Kondensatableiter zu isolieren.
Kondensatableiter, die bedenkenlos isoliert werden können
Schwimmer-Kondensatableiter
Da der Kondensatableiter niveaugesteuert arbeitet, hat eine Isolierung keinen negativen Einfluss auf die Funktion.
Kondensatableiter, die nur leicht isoliert werden sollten
Glockenschwimmer-Kondensatableiter
Der Auftrieb des Glockenschwimmers führt zum Öffnen und Schließen des Ventils. Dabei spielt auch die Kondensation des unter der Glocke eingeschlossenen Dampfes eine Rolle. Eine starke Isolierung des Kondensatableiters führt daher zu einer Beeinträchtigung seiner Funktion.
Kondensatableiter, die keinesfalls isoliert werden sollten
Thermodynamische und Thermische Kondensatableiter
Für das Öffnen des Ventils in diesen Kondensatableitern ist es notwendig, dass sich das anstehende Kondensat abkühlen kann. Wenn solche Kondensarableiter isoliert werden, wird dieser Abkühlvorgang verzögert, so dass sich das Kondensat übermäßig anstaut. Daher dürfen diese Kondenastableiter-Bauarten nicht isoliert werden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass nur Schwimmer-Kondensatableiter isoliert werden können, ohne dass dadurch ihre Funktion beeinträchtigt wird. Bei allen anderen Kondensatableitertypen ist Vorsicht geboten, da eine starke Isolierung zu Kondensatrückstau führen kann.
Andererseits muss bei den Kondensatableiter-Bauarten, die nicht isoliert werden dürfen, darauf geachtet werden, dass sie nicht zu kalt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass sie auch ohne Kondensatanfall öffnen und dabei große Dampfverluste entstehen.
Während der Ölkrise vor 30 Jahren kam in Japan die Idee auf, große Energiemengen einzusparen, indem man leere Dosen über Kondensatableiter stülpte. Tatsächlich hat sich diese einfache Art der Isolierung als genau der richtigen Mittelweg zwischen gar keiner und übermäßiger Wärmedämmung erwiesen. Mittlerweile hat fast jeder moderne Thermodynamische Kondensatableiter eine Isolierkappe, die diese Funktion übernimmt.
Bevor Kondensatableiter isoliert werden muss also deren Funktionweise bedacht werden, um unerwünschte Funktionsstörungen zu vermeiden.