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Probleme an Kondensatableitern

Reihenentwässerung

 

Ein Entwässerungsproblem, das manchmal in Dampfanlagen auftritt, ist die Installation von zwei hintereinander angeordneten Kondensatableitern, die als Reihenentwässerung bezeichnet werden.

Eine Reihenentwässerung wird häufig als vorübergehende Notlösung eingesetzt, indem ein "Hauptkondensatableiter" nach einer Reihe von anderen Kondensatableitern mit Leckagen installiert wird. Manchmal wird ein zweiter Kondensatableiter als Ersatz direkt nach einem Kondensatableiter installiert. Keines dieser Verfahren wird empfohlen.

Obwohl man annehmen könnte, dass zwei hintereinander angeordnete Kondensatableiter die Sicherheit erhöhen, ist diese Maßnahme nicht ratsam, da sie zum Blockieren von Kondensatableitern und damit zum Kondensatrückstau führen kann.

 

Mehr Schaden als Nutzen durch Reihenentwässerung

Zwei hintereinander installierte Kondensatableiter mögen in folgenden Fällen sinnvoll erscheinen:

  • Ersatzkondensatableiter bei Leckage des ersten Ableiters, um z.B. schnell Dampfverluste über eine Entlüftungsleitung abzustellen
  • Eine Möglichkeit, Dampffahnen zu reduzieren

Eine kurze Betrachtung der Funktionsweise von Kondensatableitern macht jedoch schnell deutlich, warum es nicht ratsam ist, zwei Ableiter hintereinander zu installieren.

Dampfabschluss durch Reihenentwässerung

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Dampf aus einer Leckage oder aus der Nachverdampfung kann zum Schließen des Ventils im zweiten Kondensatableiter führen.

Warum eine Reihenentwässerung nicht funktioniert

Grund 1: Zur Verhinderung von Dampfverlusten oder Nachdampfentwicklung

Wenn ein Kondensatableiter eine Leckage hat, tritt Frischdampf aus. Auch wenn er ordnungsgemäß funktioniert, verdampft ein Teil des Kondensats aufgrund des Druckabfalls im Kondensat zu Nachdampf. In jedem Fall ist am Austritt des ersten Kondensatableiters mehr oder weniger Dampf vorhanden. Wird ein zweiter Kondensatableiter nachgeschaltet, treten folgende Effekte auf:

  • Der Kondensatgegendruck im System steigt aufgrund des Strömungswiderstandes durch den zweiten Ableiter und des für Dampf relativ kleinen Leitungsquerschnitts.
  • Der zweite Ableiter schließt durch den einströmenden Dampf und verhindert die Entwässerung (Dampfabschluss). 
  • Kondensatrückstau und Wasserschläge sind die negativen Folgen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:

Grund 2: Differenzdruck und Ableitergröße

Ein einzelner Kondensatableiter hätte bei der Auslegung den Vorteil, dass er den vollen Differenzdruck zwischen Ein- und Austritt nutzen könnte. Bei einer Reihenentwässerung wird jedoch der Differenzdruck auf beide Ableiter aufgeteilt. Anstelle eines kleinen Kondensatableiters müssten dann zwei größere eingesetzt werden.

Dabei wird der zweite Kondensatableiter immer noch, wie zuvor beschrieben, durch Frischdampf oder Nachdampf schließen, so dass es zu Kondensatrückstau kommt. Schließlich muss bei höherem Gegendruck im Kondensatsystem einer der Kondensatableiter entsprechend größer ausgelegt werden, um auch bei geringerem Differenzdruck noch zuverlässig entwässern zu können.

Weitere Informationen zu diesem Thema Kondensatrückstau finden Sie hier:

Problem mit dem Differenzdruck

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Da sich der verfügbare Differenzdruck auf zwei Kondensatableiter verteilt, genügt er nicht, um das Kondensat abfließen zu lassen. Kondensat staut sich am Eintritt des ersten Kondensatableiters an. Deshalb müssen sowohl der erste als auch der zweite Kondensatableiter überdimensioniert werden.

Selbst wenn beide Kondensatableiter überdimensioniert sind, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Kondensatableiter in zeitlich versetzten Zyklen arbeiten.

Lösungen für Entwässerungsprobleme

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass eine Reihenentwässerung aufgrund von Dampfabschluss oder gegenläufigen Arbeitszyklen der beiden Kondensatableiter zu Wasserschlägen oder anderen schwerwiegenden Problemen führt und daher vermieden werden sollte.

Grundsätzlich gilt: Um Probleme durch Leckagen von Kondensatableitern zu vermeiden, empfiehlt sich die Bevorratung von Kondensatableitern als Ersatz und die Installation von beidseitigen Absperrarmaturen, um einen schnellen Austausch zu ermöglichen. Für den Notbetrieb kann auch ein Bypassventil hilfreich sein. Bei besonders wichtigen Prozessen kann es sinnvoll sein, einen zweiten Kondensatableiter parallel zu installieren, so dass bei Ausfall des ersten Ableiters schnell auf das Ersatzgerät umgeschaltet werden kann. Zur Reduzierung von Dampffahnen aus Kondensatbehältern können Kondensatentspanner eingesetzt werden, mit deren Hilfe der Entspannungsdampf in ein Dampfnetz mit niedrigerem Druck eingespeist wird. Dadurch wird gleichzeitig die Energiebilanz verbessert.