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Probleme an Kondensatableitern
Maßnahmen zur Vermeidung von Kondensatrückstau
Der folgende Artikel befasst sich mit möglichen Maßnahmen zur Vermeidung von Kondensatrückstau und dem „Absaufen“ von Wärmetauschern. Nähere Erläuterungen zu den Ursachen und Folgen von Kondensatrückstau finden Sie hier: Was bedeutet „Absaufen”?
Wie kann Kondensatrückstau verhindert werden?
Kondensatrückstau entsteht, wenn der Eintrittsdruck am Kondensatableiter (oder einem sonstigen Entwässerungsventil) kleiner wird als der Gegendruck am Austritt. In diesem Fall kann das Kondensat nicht mehr abgeleitet werden und staut sich im Dampfverbraucher an. Um dies zu vermeiden, muss sichergestellt werden, dass der Druck am Eintritt stets größer ist als der Gegendruck des Kondensats.
Um Kondensatrückstau zu verhindern, gibt es theoretisch zwei Möglichkeiten:
- A. Erhöhung des Vordrucks (am Kondensateintritt)
- B. Verringerung des Gegendrucks (am Austritt)
Der Einfluss des Differenzdrucks im Kondensatableiter |
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Kondensatrückstau kann entweder durch Erhöhung des Drucks am Eintritt oder durch Verringern des Gegendrucks verhindert werden. |
Erhöhung des Vordrucks
Die Erhöhung des Eintrittsdrucks kann mit einer der nachfolgenden Lösungen erreicht werden:
- Verwendung eines Pump-Kondensatableiters (TLV Powertrap® GT-Serie)
- Entwässerung in einen drucklosen Kondensatsammler mit Kondensatheber (TLV Powertrap® GP-Serie)
- Entwässerung in einen drucklosen Kondensatbehälter mit elektrischer Pumpe
Bei Verwendung eines Kondensathebers oder eines Pump-Kondensatableiters wird der höhere Druck eines Antriebsmediums (Dampf oder Druckluft) genutzt, um den Gegendruck zu überwinden. So wird das Kondensat ausgetragen, ohne dass es sich im Dampfverbraucher staut.
Beispiele:
Pump-Kondensatableiter |
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Bei Installation eines Pump-Kondensatableiters (wie TLV Powertrap® GT-Serie) und Verwendung von Antriebsdampf mit ausreichendem Druck wird das Kondensat zyklisch ausgetragen. Damit wird Kondensatrückstau an der Heizfläche des Dampfverbrauchers ("Absaufen") verhindert. Bei dieser Art von Pumpen besteht außerdem keine Gefahr von Kavitation. |
Kondensatheber |
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Bei Verwendung eines Kondensathebers (wie TLV Powertrap® GP-Serie) in Verbindung mit einem belüfteten Kondensatsammler kann das Kondensat über den Kondensatableiter ausgetragen werden, weil der Kondensat-Gegendruck aufgehoben wird. Wie in der Animation veranschaulicht, wird diese Lösung gewählt, um Kondensat bei dauerhaftem Gegenduck zu fördern, z.B. in Steigleitungen. Bei dieser Art von Pumpen besteht außerdem keine Gefahr von Kavitation. |
Elektrische Kondensatpumpe |
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Bei Verwendung einer elektrischen Pumpe in Verbindung mit einem belüfteten Kondensatbehälter kann das Kondensat über den Kondensatableiter ausgetragen werden, weil der Kondensat-Gegendruck aufgehoben wird. Wie in der Animation veranschaulicht, wird diese Lösung gewählt, um Kondensat bei dauerhaftem Gegenduck zu fördern, z.B. in Steigleitungen. Bei herkömmlichen Pumpen dieser Art besteht jedoch bei Förderung von Heißkondensat die Gefahr von Kavitation. Es empfiehlt sich daher der Einsatz von Ejektorpumpen (wie TLV CP-N). |
Verringerung des Gegendrucks
Zur Verringerung des Kondensat-Gegendrucks ist eine Vakuumpumpe erforderlich. Dabei wird der Druck sowohl am Austritt des Kondensatableiters als auch in der gesamten Kondensatsammelleitung auf atmosphärischen Druck abgesenkt. Damit ist der notwendige positive Differenzdruck im Kondensatableiter wiederhergestellt.
Beispiel:
Vakuumpumpe |
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Bei Verwendung einer Vakuumpumpe wird der Druck am Kondensatableiter-Austritt unter den Druck am Eintritt abgesenkt. Dadurch kann das Kondensat mit positivem Differenzdruck abgeleitet werden. Je nach Kapazität der Vakuumpumpe können mehrere Dampfverbraucher an eine solche Pumpe angeschlossen werden. |
Bei der Auswahl der richtigen Lösung zur Vermeidung von Kondensatrückstau sind viele Faktoren zu berücksichtigen. Dazu gehören die Betriebsbedingungen, die Anlagenkonstellation sowie die Anzahl der Dampfverbraucher, die entwässert werden sollen. Um die Situation vor Ort sorgfältig zu prüfen und richtig einzuschätzen, sollte fachmännischer Rat in Anspruch genommen werden. Ihr TLV-Ansprechpartner steht Ihnen dafür gerne zur Verfügung.