- Home
- Dampftechnik und Tools
- Dampftechnik
- Entlüftung von Dampfverbrauchern
Grundlagen der Dampftechnik
Entlüftung von Dampfverbrauchern
Wie im Artikel Heizprobleme durch Luft im Dampfraum erläutert, ist die Entlüftung des Dampfraums von großer Bedeutung für die effiziente Nutzung von Prozessdampf. Der folgende Artikel beschäftigt sich zunächst mit den Verhältnissen der Dichte von Dampf und Luft und erklärt dann, was daraus für die Einbaustellen von Dampfentlüftern folgt.
Was ist schwerer: Dampf oder Luft?
- Das mittllere Molgewicht von Luft ist 29, d.h. ein Mol wiegt 29 Gramm.
- Das mittlere Molgewicht von Dampf (Wasser) ist 18, d.h ein Mol wiegt 18 Gramm.
Daher ist unter Normalbedingungen* 1 Mol Dampf (Wasser) leichter als 1 Mol Luft. Die Betriebsbedingungen in einem Dampfsystem weichen jedoch erheblich von diesen Normalbedingungen ab.
Die Dichte von Dampf und Luft variiert stark in Abhängigkeit von den folgenden Faktoren:
- Mischungsverhältnis Dampf:Luft
- Druck
- Temperatur
* STP (Standard Temperatur und Druck) 1 atm, 0°C (273.15 K)
Einfluss des Drucks und der Temperatur auf die jeweilige Dichte. |
---|
Wenn man z.B. auf die Schaltfläche bei 10 bar im obigen Diagramm klickt, erkennt man, dass Luft bis zu einer Temperatur von 162 °C schwerer ist als Dampf, bei höheren Temperaturen jedoch leichter. Bei 20 bar ändert sich das Verhältis der Dichten von Luft und Dampf erst bei 188 °C. Man sieht deutlich die Abhängigkeit der Dichte von der Temperatur und den Partialdrücken in der Mischung.
Bei der Planung der Entlüftungsstellen in einem Dampfsystem ist es daher wichtig zu berücksichtigen, dass Dampfentlüfter nicht einfach am höchsten oder am tiefstem Punkt vorgesehen werden dürfen, da die Dichte von Dampf und Luft variiert. Eine sachgerechte Entlüftung eines Verbrauchers kann daher, je nach Aufbau, mehrere Dampfentlüfter an verschiedenen Stellen erfordern.
An welchen Stellen sollte der Dampfverbraucher entüftet werden?
Beim Anfahren eines mit Luft gefüllten Dampfverbrauchers schiebt der einströmende Dampf die Luft vor sich her. Da mit dem Zuströmen von Dampf der Heizprozess beginnt ist es wichtig, dass der Dampfraum schnellstmöglich vollständig entlüftet wird.
Für einen einfach gestalteten Dampfraum wie in der untenstehenden Animation genügt für die Ausschleusung der Luft meist die automatische Entlüftungsfunktion eines Kondensatableiters.
Bei Dampfverbrauchern mit komplexerem Aufbau oder Systemen mit Syphon müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden, da die Luft hier die Neigung hat, sich anzusammeln, so dass der Entlüfter im Kondensatableiter allein nicht mehr ausreicht.
In solchen Fällen ist der Einsatz von speziellen Dampfentüftern zu empfehlen. Diese sollten an Toträumen und Bereichen eingesetzt werden, wo die Luft vom Dampfstrom hingedrängt wird.
Dampfentlüfter sind automatisch arbeitene Ventile, die im Aufbau den Thermischen Kondensatableitern sehr ähnlich sind: Das Ventil öffnet und schließt aufgrund der Temperaturunterschiede zwischen Dampf und Luft.
Für weiterführende Informationen zu Dampfentlüftern lesen Sie bitte den Artikel: Dampfentlüfter