Dampftechnik 1. Grundlagen der Dampftechnik Was versteht man unter Wasserdampf? Hauptanwendungen von Dampf Dampfzustände Entspannungsdampf Wie Sie eine Dampftabelle lesen. 2. Grundlagen der Kondensatableitung Wie arbeiten mechanische Kondensatableiter? Funktionsmechanismen und Vorteile 3. Auswahl von Kondensatableitern Auswahl von Kondensatableitern nach Anwendungsfall Auswahl von Kondensatableitern nach Spezifikation Auswahl von Kondensatableitern: Sicherheitsfaktor und Lebenszykluskosten Schwimmer-Kondensatableiter und Ventilsitzgröße (Teil 1) Schwimmer-Kondensatableiter und Ventilsitzgröße (Teil 2) Gießen oder Schmieden? Kondensatableiter-Bauarten und ihre Anwendungen 4. Probleme an Kondensatableitern Bläst mein Kondensatableiter durch? Reihenentwässerung Gruppenentwässerung Dampfabschluss und Luftabschluss Luftabschluss 5. Überwachungssystem für Kondensatableiter Kosten durch Dampfleckage Kondensatableiterprüfung Wirtschaftlich und energieeffizient - Prüfservice für Kondensatableiter 6. Wasserschlag Wasserschlag: Wie entsteht Wasserschlag? Wasserschlag: Der Entstehungsmechanismus Wasserschlag: Ursache und Ort des Auftretens. Wasserschlag: In Dampfleitungen Wasserschlag: An Dampfverbrauchern Wasserschlag: In Kondensatleitungen Wasserschlag: Zusammenfassung 7. Dampfqualität Nassdampf und trockener Sattdampf: Die Bedeutung des Trockenheitsgrades Dampftrockner und ihre Verwendung in Dampfsystemen Reindampf und Reinstdampf Heizprobleme durch Luft im Dampfraum Entlüftung von Dampfverbrauchern Dampfentlüfter 8. Dampfverteilung Grundregeln für die Leitungsentwässerung Hinweise zur Installation von Kondensatableitern an Hauptdampfleitungen Erosion in Dampf- und Kondensatleitungen Korrosion in Dampf- und Kondensatleitungen 9. Kondensatrückführung Einführung in die Kondensatrückführung Kondensatrückführung mit und ohne Pumpe Kondensatrückführung: Offene und geschlossene Systeme Kondensatleitungen Was bedeutet "Absaufen"? Maßnahmen zur Vermeidung von Kondensatrückstau Kavitation in Kondensatpumpen Optimale Energiebilanz Dank Kondensatrückführung 10. Energieeffizienz Isolierung von Kondensatableitern Dampfverdichter Abwärmerückgewinnung 11. Andere Ventile Bauarten handbetätigter Ventile Bypassventile Gründe für die Installation von Rückschlagventilen Druckminderventile für Dampf Auswahl von Kondensatableitern nach Spezifikation Inhalt: Nachdem im ersten Teil dieses Artikel erläutert wurde, welchen Einfluss die Anwendung für die Auswahl des Kondensatableiters hat, beschäftigt sich der folgende Artikel mit den Betriebsbedingungen und der daraus folgenden Spezifikation von Kondenatableitern. Betriebsbedingungen und Kondensatableiter-Spezifikation Die Betriebsbedingungen bestimmen die minimalen Spezifikationsanforderungen des Kondensatableiters für Druck, Temperatur, Durchsatzleistung, Gehäusewerkstoff und Anschlussart. Vorhandene Rohrleitung und Anschlussart Die vorhandene Rohrleitung bestimmt die Anschlussart und manchmal auch den Gehäusewerkstoff. So kann z.B. die Standardausführung eines Kondensatableiters einen Gewindeanschluss haben, die Rohrklasse erfordert aber aufgrund des Drucks einen Schweißanschluss. Weitere Anforderungen beinhalten unter anderem, dass die Durchsatzleistung unter allen Umständen für den maximalen Kondensatanfall beim minimal möglichen Differenzdruck ausreichen muss. Gehäusewerkstoff Der Gehäusewerkstoff ist eines der ersten Kriterien bei der Auswahl von Kondensatableitern. Ausschlaggebend sind Betriebsdruck und -temperatur, Umgebungsbedingungen und Optimierung von Standzeit und Wartungsaufwand. Außerdem muss der gewählte Werkstoff der vorgegebenen Rohrklasse und dem entsprechenden Prüfdruck genügen. Die verwendeten Werkstoffe für Kondensatableiter-Gehäuseteile unterscheiden sich nicht von denen für andere Ventiltypen. Beispiele hierfür sind: Grauguss / Sphäroguss C-Stahl Edelstahl Der maximale Gehäusedruck und die maximale Gehäusetemperatur sind nicht unbedingt gleichzusetzen mit dem maximalen Betriebsdruck und der maximalen Betriebstemperatur. Die Druck- und Temperatur-Einsatzgrenzen von anderen Komponenten wie Dichtungen und Innenteilen können die maximalen Betriebsbedingungen einschränken. Weiterhin können verschiedene nationale Normen die Einsatzgrenzen von Gehäusewerkstoffen beeinflussen. So darf z.B. nach DIN Grauguss (EN-JL1040) bei Dampf bis 13 bar ü eingesetzt werden, nach ASME hingegen bis 16 bar ü. In letzter Zeit sind Kondensatableiter aus Edelstahl immer gefragter, da sie meistens weniger Wartung erfordern und eine längere Standzeit haben. Auslegung Die Anschlussgröße des Kondensatableiters sollte passend zur Rohrleitung zwischen Kondensataustritt am Dampfverbraucher und dem Kondensatableiter gewählt werden. Es wird generell empfohlen, die Rohrleitungsnennweite zwischen Kondensataustritt des Dampfverbrauchers und dem Kondensatableiter entsprechend der nachfolgnden Tabelle zu wählen: Maximaler Kondensatanfall Rohrleitungsnennweite am Kondensataustritt des Dampfverbrauchers Weniger als 200 kg/h DN 15 (1/2") 200 - 500 kg/h DN 20 (3/4") 0,5 - 1 t/h DN 25 (1") 1 - 2 t/h DN 32 (1 1/4") 2 - 3 t/h DN 40 (1 1/2") 3 - 5 t/h DN 50 (2") Über 5 t/h DN 65 - 100 (2 1/2" - 4") * Allgemeine Richtlinie. Bei Unsicherheiten bzgl. Kondensatableiterauswahl und Rohrleitungsauslegung konsultieren Sie bitte einen Dampfspezialisten von TLV. Grundsätzlich sollte der Kondensatableiter nie kleiner gewählt werden als die Nennweite am Kondensataustritt des Dampfverbrauchers, da es ansonsten zu Kondensatrückstau und daraus folgenden Schäden und Heizproblemen kommen kann. Weiterhin soll die Rohleitung am Austritt des Kondensatableiters nicht entsprechend der Anschlussnennweite des Kondensatableiters gewählt werden, sondern Sie muss entsprechend den Erfordernissen für eine Zweiphasenströmung (flüssiges Kondensat + Entspannungsdampf) erweitert werden, so dass kein unerwünschter Kondensatgegendruck entsteht. Für weitere Informationen zu diesem Thema klicken Sie bitte hier: Entspannungsdampf Anschlussart Die häufigsten Anschlussarten sind Gewindemuffen, Schweißanschlüsse (Schweißmuffen und Schweißenden) und Flanschanschlüsse. Diese kommen in verschiedenen Ausführungen je nach nationaler Norm, Industriestandard oder Werksnorm zum Einsatz. Gewindeanschlüsse sind wesentlich preiswerter als Flanschanschlüsse. Beim Einbau müssen diese jedoch in die Rohrleitung eingeschraubt werden. Das bedeutet, dass entweder die Austrittseite des Kondensatableiters nicht an die Rohrleitung angeschlossen wird, oder eine Verschraubung benötigt wird, um die Verbindung für einen späteren Austausch des Ableiters wieder trennen zu können. Der Gewindeanschluss muss entsprechend einer gängigen Norm ausgeführt sein, so dass eine gut dichtende Schraubverbindung zustande kommt. Kondensatableiter mit Schweißanschlüssen werden in manchen Betrieben zur Vermeidung von Dampfleckagen bevorzugt. Geschweißte Verbindungen sind jedoch schwieriger wieder zu lösen, wenn der Austausch eines Kondensatableiters notwendig wird, und auch die Installationskosten sind höher. Zudem gibt es in manchen Gegenden einen Mangel an qualifizierten Scheißfachkräften, was die Durchführung von Installtions- und Reparaturarbeiten erschwert. Kondensatableiter mit Flanschanschlüssen können leicht demontiert und ausgestauscht werden, sofern die Einbaulänge des Ersatz-Kondensatableiters mit der des bisherigen Geräts übereinstimmt. Hierfür gibt es einen Standard nach DIN. Beispiel für einen Kondensatableiter mit Flanschanschlüssen Nachdem die Spezifikation des Kondensatableiters entspechend den Betriebsbedingungen und anderen Erfordernissen festgelegt wurde, sind die nächsten Schritte die Ermittlung der benötigten Durchsatzleistung (unter Berücksichtigung eines entsprechenden Sicherheitsfaktors) sowie die Auswahl des wirtschaftlichsten Modells. Für weitere Informationen zu diesen Themen lesen Sie bitte Teil 3. Auswahl von Kondensatableitern nach Anwendungsfall Auswahl von Kondensatableitern: Sicherheitsfaktor und Lebenszykluskosten Ebenfalls auf TLV.com Freischwimmer-Kondensatableiter für Dampfleitungen TLV Kolleg